Bötchen

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Sonntag, 12. September 2010

Trutzige Burg Falkenstein als Inspiration für den Grafiker

VON KERSTIN BEIER, 31.03.10




Ralf Teichmüller im Gespräch mit Ausstellungsbesuchern. (FOTO: KERSTIN BEIER)



PANSFELDE/MZ."Gebt ihm einen Pinsel in die Hand, und es gelingt", weiß eine Freundin der Familie zu erzählen. Neben ihr haben sich viele Angehörige und Freunde zur Eröffnung der Sonderausstellung "Radierungen, Aquatinta, Kaltnadel" mit Arbeiten von Ralf Teichmüller in der Kutscherstube der Burg Falkenstein eingefunden. Die Atmosphäre ist von Herzlichkeit geprägt, immer wieder Schulterklopfen und freundlicher Zuspruch, denn für den Nordhäuser Künstler sind Ausstellungen außerhalb seiner Heimatstadt noch relativ ungewohnt.

Nun regierte bei den Arbeiten, die ringsum an den Wänden zu sehen sind, nicht der Pinsel, sondern anderes Werkzeug. Denn es sind die Druckgrafiken, an die der Künstler vor drei Jahren sein Herz gehängt hat, nachdem er in seiner Heimatstadt einen Workshop zur Radierung besucht hatte. Dass ihn die Technik nicht mehr loslässt, hängt vielleicht mit seinem erlernten Metallberuf zusammen, denn von Hause aus ist er Dreher. Er war aber auch als Lackierer, Maurer und Fernfahrer tätig. Schon als Kind und Jugendlicher interessierte er sich für Malerei und Geschichte, hat zunächst mit Ölmalerei angefangen, probierte sich aber auch an Aquarell, Pastell und Bleistift aus. "Die Darstellung in Schwarz-Weiß ist aber viel schwieriger", sieht er die Druckgrafik als Herausforderung. Handwerkliches und Künstlerisches lasse sich dabei gut miteinander verbinden, man benötige Konzentration und eine klare Vorstellung vom fertigen Bild. Seine Motive findet Ralf Teichmüller nicht nur in seiner Heimatstadt Nordhausen, sondern auch in der Umgebung. Und so zeigen die Arbeiten verschiedene Ansichten der Burg Falkenstein, aus Stolberg, Burgruinen wie Questenberg, Ebersburg oder Hohnstein und vieles mehr. Alle Werke drücken Heimatverbundenheit und die unbedingte Liebe zum Detail aus. Man mag sich gar nicht vorstellen, wie viel Akribie nötig ist, um die Gebäude so originalgetreu abzubilden, wie sie sich dem Betrachter zeigen. Doch Ralf Teichmüller winkt ab: "Ich habe Geduld ohne Ende, kann stundenlang mit der Nadel dasitzen. Das entspannt mich", sagt der 51-Jährige.